Prostata-Gesundheit
Die Prostata produziert 20–40 % des Ejakulats. Das Sekret ist ist leicht alkalisch und schützt Spermien vor dem sauren Vaginalmilieu. Weiterhin verbessert das Prostata-Sekret die Spermien-Beweglichkeit und enthält wichtige Enzyme und Proteine. Ohne die Prostata wäre die Befruchtungsfähigkeit stark eingeschränkt.
Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie, BPH)
Die Prostata ist eine kleine Drüse unterhalb der Harnblase, die im Laufe des Lebens langsam an Größe zunimmt.
Dieses Wachstum beginnt meist ab dem 30.–35. Lebensjahr und verläuft individuell unterschiedlich.
In jungen Jahren ist die Prostata etwa 15–20 ml groß, mit zunehmendem Alter kann sie auf 40 ml oder mehr anwachsen. Die Größen sind individuell.
Durchnittsvolumina der Prostata
Altersspanne und typische Prostatagröße (Volumen in cm³)
40 - 49 Jahre: 20-30 cm³
50 - 59 Jahre: 30-50 cm³
60 - 69 Jahre: 50-80 cm³
70+ Jahre: 80+cm³
Diese Werte sind Orientierungen – entscheidend ist, ob Beschwerden bestehen, nicht allein die Größe.
Was treibt das Prostata-Wachstum an?
Hauptursache ist der Einfluss männlicher Geschlechtshormone, insbesondere Dihydrotestosteron (DHT), das aus Testosteron in der Prostata gebildet wird.
Mit zunehmendem Alter verändern sich die hormonellen Regelkreise, und das Gewebe reagiert empfindlicher auf DHT.
Auch genetische Faktoren, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine fettreiche Ernährung können das Wachstum begünstigen
Wie kann ich das Prostata-Wachstum hemmen?
Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) entsteht durch ein Zusammenspiel aus Alterung, Hormonen (v. a. DHT) und Lebensstilfaktoren.
Eine komplette “Verhinderung” gibt es nicht – aber man kann das Wachstum verlangsamen und Beschwerden reduzieren.
1. Körpergewicht normalisieren
Übergewicht, besonders viszerales Bauchfett, erhöht:
- Östrogenanteile im männlichen hormonellen Gleichgewicht
- Entzündungsfaktoren
- Insulinspiegel
Diese drei Faktoren beschleunigen die Prostatahyperplasie.
Männer mit normalem BMI haben durchschnittlich kleinere Prostatavolumina und weniger Beschwerden.
2. Regelmäßige körperliche Aktivität
Bewegung reduziert:
- Entzündungsaktivität
- Östrogenkonversion im Fettgewebe
- Insulinresistenz
Empfohlen sind:
- 30–45 Minuten Bewegung täglich
- Kombination aus Ausdauertraining und Muskelaufbau
Studien zeigen: Männer, die sich regelmäßig bewegen, haben eine 30–40 % geringere Wahrscheinlichkeit, an BPH-bedingten Beschwerden zu leiden.
3. Ernährung optimieren
Empfohlen:
- viel Gemüse (insbesondere Brokkoli, Spinat, Tomaten → Lycopin)
- Nüsse, Samen
- Omega-3-Fettsäuren
- Vollkornprodukte
- moderate, regelmäßige Flüssigkeitszufuhr
Reduzieren oder vermeiden:
- stark verarbeitete Lebensmittel
- rotes Fleisch
- zuckerreiche Getränke
- übermäßigen Alkoholkonsum
Mediterrane Ernährung zeigt in Studien eine deutlich langsamere Zunahme des Prostatavolumens.
4. Nikotin und Alkohol vermeiden/eliminieren:
- Beides fördert systemische Entzündung und vaskuläre Veränderungen.
- Insbesondere chronischer Alkohol kann das hormonelle System beeinflussen.
5. Blasen- und Trinkverhalten optimieren
- Abends weniger trinken
- Koffein und Alkohol minimieren
- Doppelentleerung (Blase zweimal nacheinander entleeren)
Diese Maßnahmen verhindern nicht das Wachstum, aber reduzieren Beschwerden der BPH.
6. Regelmäßige Vorsorge und PSA-Kontrolle
Gesunder Männer ab 45 Jahren, mit familiärer Belastung ab 40:
- PSA
- rektale Untersuchung
- Ultraschall
Je früher Veränderungen erkannt werden, desto früher kann man gegensteuern.
-> Unsere Vorsorge-Optionen für Sie
7. Medikamente, falls notwendig
Wenn bereits Beschwerden auftreten: α-Blocker (z. B. Tamsulosin)
→ entspannen die Prostatamuskulatur
→ schnell spürbare Erleichterung beeinflussen aber nicht das Wachstum
5-α-Reduktasehemmer (Finasterid / Dutasterid) → reduzieren die DHT-Bildung
→ können Prostatagröße um 20–30 % senken
→ wirken erst nach 3–6 Monaten
Diese Medikamente setzt man ein, wenn Beschwerden vorliegen oder das Volumen deutlich vergrößert ist.
Wie wird das Prostata-Volumen gemessen:
Die genaueste Methode ist der transrektale Ultraschall (TRUS).
Dabei wird mit einer feinen Schallsonde über den Enddarm das Volumen der Prostata bestimmt – schnell, schmerzarm und mit hoher Aussagekraft.


Prostatavergrößerung und Krebs – gibt es einen Zusammenhang?
Nein.
Eine gutartige Prostatavergrößerung (BPH) bedeutet kein erhöhtes Krebsrisiko.
Beide Erkrankungen können jedoch gleichzeitig auftreten, da sie im gleichen Organ entstehen.
Darum ist es wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, um bösartige Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Vorsorge ist entscheidend
In unserer Praxis haben Sie auch als gesetzlich Versicherter Patient die Wahl zwischen maßgeschneiderten Vorsorge-Paketen, damit Sie Ihre Gesundheit aktiv im Blick behalten – auch wenn Sie noch unter 37 Jahren sind.
Für Privatversicherte ist die Vorsorge PLUS der Standard (normalerweise Kostenübernahme - abhängig vom individuellen Tarif)
Vorsorge Basic: Eine kompakte Untersuchung mit Anamnese, Inspektion des äußeren Genitales und Tastuntersuchung der Prostata. Ideal ab 45 Jahren; unter 45 ist sie als individuelle Gesundheitsleistung erhältlich.
Prostata Complete: Erweiterte Vorsorge mit Sonographie von Prostata und Samenblasen sowie Blut-Check des Tumormarkers PSA, Tast- und digital-rektale Untersuchung, Lymphknoten-Screening.
Vorsorge Plus: Umfassender Health-Check inkl. Sonographie von Niere, Blase, Prostata, kompletter Labor-Panel und digitalem Befundbericht.
Check-up für junge Männer: Speziell für Männer unter 40/45 Jahren – Sonographie, Laborwerte, digitale Befunde – früh beginnen, Risiken erkennen, Weichen stellen.
Ab wann muss eine Prostatavergrößerung behandelt werden?
Eine Diagnostik oder Therapie ist erst notwendig, wenn Beschwerden beim Wasserlassen auftreten oder die Blasenentleerung gestört ist.
Typische Symptome sind: häufiges nächtliches Wasserlassen, schwacher Harnstrahl oder Restharngefühl.
Erfassung und Einschätzung meiner Beschwerden
Zur objektiven Einschätzung dient der IPSS-Fragebogen (International Prostate Symptom Score). Mit Ihm können Sie einschätzen ob eine weitere Diagnostik oder ggf. Therapie notwendig ist.
Schweregradeinteilung.
0–7 Punkte: Milde Symptome. Wenn eine Unzufriedenheit bei der Lebensqualität besteht (also bei Frage 8 ein Punktwert von 3 oder höher besteht) bei der Lebensqualität besteht, dann sollte der Test nach 4 Wochen wiederholt werden und ggf. eine Vorstellung erfolgen. Fertigen Sie bei einer geplanten Vorstellung bitte zusätzlich ein Miktionsprotokoll an.
8–19 Punkte: Moderate Symptome. Die Beschwerden sind deutlich beeinträchtigend und es sollte bald ein Arzt aufgesucht werden. Fertigen Sie bitte zusätzlich ein Miktionsprotokoll an.
20–35 Punkte: Schwere Symptome. Die Beschwerden sind sehr stark beeinträchtigend und ein Arzt sollte umgehend konsultiert werden. Fertigen Sie bitte zusätzlich ein Miktionsprotokoll an.
Miktionsprotokoll und IPSS sind Grundlage jeder ärztlichen Beratung.
Bitte beachten Sie: Ohne ausgefüllten IPSS-Bogen und Miktionsprotokoll kann keine Sprechstunde zu Prostatabeschwerden stattfinden.
Warum IPSS und Miktionsprotokoll
Miktionsprotokoll und IPSS sind Grundlage jeder ärztlichen Beratung.
Bitte beachten Sie: Ohne ausgefüllten IPSS-Bogen und Miktionsprotokoll kann keine Sprechstunde zu Prostatabeschwerden stattfinden.

