SEXUELL ÜBERTRAGENE ERKRANKUNGEN / STD / INFEKTIONEN
Sollte der Verdacht auf Chlamydien oder Gonokokken nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit Ausfluss bestehen, treten Sie mit uns per email oder Telefon in Kontakt. Die Diagnostik erfolgt mittels Abstrich oder Urin und ist meist kurzfristig möglich.
Für eine HIV-Testung muss eine Einwilligung unterschrieben werden. Diese kann hier heruntergeladen werden.
Auch bei anderen Infekten sollten Sie ggf. nicht auf einen regulären Termin warten, sondern uns kurzfristig kontaktieren.
Wir bieten Ihnen auch die Möglichkeit eine rasche und unkomplizierte hochsensible Testung mittels PCR durchzuführen. Diese Testung ist sensibler und meist nur geringfügig teurer als Kits für die Selbsttestung, die in der Apotheke oder online bezogen werden können,
STI - Testung
Wir bieten Ihnen umfassende Tests für Ihre sexual health:
Jeder geschlechtsaktive Mensch - zumindest mit wechselnden Partnern - sollte sich regelmäßig auf sexuell übertragbare Erkrankungen testen.
Dazu gibt es Testikits in der Apotheke oder im Internet oder die Möglichkeit sich in Zentren oder Arztpraxen testen zu lassen.
Der Facharzt für die sexuell übertragbaren Erkrankungen ist der Facharzt für Dermatologie.
Wir freuen uns, dass wir unseren gesetzlich versicherten Patienten in Zusammenarbeit mit unseren Labor die Möglichkeit
zur kostengünstigen und hochpräzisen Testung anbieten können.
In der privaten Krankenversicherung werden die Kosten übernommen *
* Überprüfen Sie ggf. die Vertragsbedingungen Ihrer Versicherung
Basic Screening
- Chlamydian (Chlamydia trachomatis)
- Gonokokken (Tripper)
- Mycoplasma genitalis
- Mycoplasma hominis
- Ureaplasma urealyticum
- Ureaplasma parvum
Der PCR- Test erfolgt mittels Morgenurin (Erststrahl) erfolgen, oder nach mindestens 3 Stunden ohne Toilettengang.
HIV Test
Bestimmung von Antikörper gegen HIV-1 und HIV-2
Die Bestimmung erfolgt über eine Blutentnahme.
Eine Ansteckung mit HIV, die länger als 12 Wochen zurückliegt kann damit mit 95-99%iger Sicherheit ausgeschlossen werden. Im Zeitraum der letzten 6 Wochen liegt die Sicherheit bei 80 %, im Zeitraum der letzten 8 Wochen bei 90%.
Basic Screening und HIV
Die Erreger des Basic Screening und HIV sind die beiden meistgewünschten und die wichtigsten STI Tests.
Kosten:
Basic Screening (Morgenurin) und HIV (Blutabnahme): Private Versicherung: 0 €*, sonst 115,47 € **
Basic Screening (Morgenurin): Private Versicherung: 0 €*, sonst 88,44 € **
HIV (Blutabnahme): Private Versicherung: 0 €*, sonst 35,03 **
*Unsere Tests werden entsprechend der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet. Die Rechnung kann bei Ihrer Privaten Krankenversicherung (PKV) eingereicht werden. Bitte prüfen Sie hierfür Ihren konkreten PKV-Vertrag. Differenzen müssen als Selbstzahlerleistung gezahlt werden.
**bitte beachten Sie: wir können für diese Untersuchungen ausschließlich EC oder Kreditkartenzahlung anbieten
Morgenurin:
Sollte die Testung über Morgenurin gewünscht sein, dann bekommen Sie ein Ihrer Apotheke für einige Cent einen sterilen Becher, den Sie uns gefüllt mitbringen.
Hier gehts zur Anleitung für Morgenurin
PLUS Pilze
- Candida albicans
- Candida galabrata
- Candida tropicalis
- Candida parapsilosis
- Candida krusei
- Candida lusitaniae
- Candida dubliensis
Der PCR-Test erfolgt nach Abstrich der gewünschten Körperstelle.
Kosten: Private Versicherung: 0 € *; sonst 93,80 €
(bitte beachten Sie: wir können für diese Untersuchungen ausschließlich EC oder Kreditkartenzahlung anbieten)
PLUS Genital Ulcer
- Herpes simplex Typ I
- Herpes simplex Typ
- Cytomegalie Virus
- (CMV)
- Varizella zoster
- LGV (C. trachomatis servar)
- Treponema pallidum
- Hämophilus ducreyi
Der PCR-Test erfolgt nach Abstrich der gewünschten Körperstelle.
Kosten: 0 €*; sonst 93,80 €
(bitte beachten Sie: wir können für diese Untersuchungen ausschließlich EC oder Kreditkartenzahlung anbieten)
*Unsere Tests werden entsprechend der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet. Die Rechnung kann bei Ihrer Privaten Krankenversicherung (PKV) eingereicht werden. Bitte prüfen Sie hierfür Ihren konkreten PKV-Vertrag. Differenzen müssen als Selbstzahlerleistung gezahlt werden.

Bei Chlamydien handelt es sich um Bakterien, die Entzündungen in den Schleimhäuten von Harnröhre, Gebärmutterhals und Enddarm verursachen. Sie können auch im Rachen auftreten. Infektionen mit Chlamydien gehören neben HPV-Infektionen, Tripper (Gonorrhö) und Trichomoniasis zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten und betreffen sowohl Frauen als auch Männer.
Symptome einer Chlamydien-Infektion
Anzeichen für eine Chlamydien-Infektion sind Entzündungen an der Harnröhre oder an den Geschlechtsorganen. Etwa drei Wochen nach der Ansteckung kann es zu Beschwerden kommen. Symptome sind Ausfluss aus der Harnröhre und/oder der Vagina, Juckreiz, häufiger Harndrang, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen. Eine Chlamydien-Infektion verläuft jedoch meist beschwerdefrei oder es treten nur leichte Symptome auf. Rund 70 bis 80 Prozent der Betroffenen bemerken eine Infektion nicht und daher können Chlamydien Monate oder sogar Jahre unentdeckt bleiben.
Folgen einer unbehandelten Chlamydien-Infektion
Unbehandelte Chlamydien-Infektionen können zu Unfruchtbarkeit, Eileiterschwangerschaften oder Unterleibsentzündungen führen.
Frauen: Wandert die Infektion in die Gebärmutter, Eileiter oder Bauchhöhle, kann es zu Fieber, starken Regelblutungen oder Zwischenblutungen kommen. Erkrankte Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt und können die Infektion auf das Baby übertragen.
Männer: Steigen die Bakterien bei Männern in die Hoden, in den Unterbauch oder in die Prostata auf, können Fieber und Schmerzen auftreten.
Übertragung von Chlamydien
Eine Ansteckung ist bei allen sexuellen Praktiken möglich, bei denen es zu direktem Kontakt mit Schleimhäuten oder Körperflüssigkeiten kommt. Am häufigsten werden Chlamydien durch ungeschützten Vaginal- und Analverkehr übertragen. Kondome reduzieren das Risiko einer Ansteckung, bieten jedoch keinen 100-prozentigen Schutz. Auch über Schmierinfektionen, z.B über die Hände oder Toys kann eine Übertragung von Chlamydien erfolgen.
Deshalb ist es sinnvoll, sich regelmäßig testen zu lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei Frauen bis zum 25. Lebensjahr einmal im Jahr die Kosten eines Urintests. Dieser kostenlose Test kann vom Hausarzt oder vom Gynäkologen durchgeführt werden.
Wir beraten Sie wann und ob ein Chlamydien -Test ratsam ist, und führen diesen dann auch im eigenen Labor durch.
Behandlung von Chlamydien-Infektionen
Je früher Chlamydien entdeckt werden, desto besser. Ein Abstrich oder ein Urintest weisen eine mögliche Infektion nach. In der Regel sind die Bakterien mit Antibiotika gut behandelbar. Sie sollten bis zum Abschluss der Therapie auf Sex verzichten. Die Behandlung dauert meist sieben bis zehn Tage. Um eine erneute Ansteckung zu vermeiden, sollte sich auch der Partner behandeln lassen. 6 Wochen nach der abgeschlossenen Therapie sollte eine Kontrolle erfolgen ob die Behandlung auch erfolgreich war.

Gonokokken werden in erster Linie durch ungeschützten Oral-, Anal- und Vaginalverkehr übertragen. Außerhalb des Körpers überleben die Bakterien nur sehr schwer bis gar nicht. Die Bakterien breiten sich zuerst lokal am Infektionsort aus und verursachen dort eine Entzündung. Unbehandelt kann sich die Entzündung weiter im Körper ausbreiten, sodass sie auch im Rachen oder im Enddarm zu finden ist.
Symptome bei Gonorrhoe / Infektion mit Gonokokken / Tripper
Die Schleimhautbesiedlung durch Gonokokken führt zu Entzündungen mit Jucken und Brennen sowie unterschiedlich starker Bildung von Eiter.
Gonokokken-Infektion von Penis, Prostata, Samenleiter, Hoden und Nebenhoden:
Beim Befall der Harnröhre des Mannes tritt meistens zunächst milchig-trüber, dann cremig-gelblicher, übel riechender Ausfluss auf. Typischerweise treten die Beschwerden etwa nach drei Tagen auf.
Bei ausbleibender Behandlung der Gonokokken-Infektion bei Männern:
Nach Abklingen der akuten Symptome bleibt bei chronischem Verlauf vom Ausfluss aus der Harnröhre des Penis ein morgendliches Tröpfchen zurück, der sogenannte Bonjour-Tropfen.
Die Bakterien können über die Harnröhre in die Prostata wandern und dort zu einer Entzündung führen, die sich z.B. durch dumpfe Schmerzen am Damm und in der Blasengegend, häufigeren Harndrang und manchmal schmerzhaften Stuhlgang und Fieber äußert.
Gelangen die Erreger in die Samenleiter, können daraus narbige Verklebungen und Zeugungsunfähigkeit resultieren. Die Entzündung eines Nebenhodens führt zu einer schmerzhaften Schwellung des Hodensacks.
Symptome der Trippers / der Gonokokken-Infektion bei Männern:
Brennen beim Wasserlassen
Gefühl von "Glassplitter in der Harnröhre"
Schmerzhafte Schwellung und Rötung des Gliedes und der Vorhaut
Eitriger Ausfluss (gelblich-cremig) aus der Harnröhre
Entzündung im Enddarm nach Analverkehr: schleimig-eitrige Beimengungen im Stuhl bemerkbar
Ohne Behandlung kann eine Tripper-Infektion zur Chronifizierung der Symptome führen. Die Erreger gelangen in tiefere Gewebeschichten und lösen dort chronische Entzündungen aus. Bei Männern kann es zu einer chronischen Prostataentzündung und/oder Nebenhodenentzündung kommen.
Bei beiden Geschlechtern kann sich die Infektion auf andere Körperstellen ausbreiten. In seltenen Fällen kommt es unter anderem zu Fieber, Hautveränderungen, sowie zu schmerzhaften Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen. In Ausnahmen kann sich der Erreger auch auf die Gehirnhäute und das Herz ausbreiten.
Gonokokken-Infektion von Vagina, Harnröhre, Vulvalippen, Gebärmutterhals, Gebärmutter, Eileiter, Bauchhöhle:
Symptome sind meist
Schmerzen beim Wasserlassen,
häufiger Harndrang aufgrund einer Entzündung der Harnblase und
Ausfluss, der teilweise übel riecht,
manchmal auch Schmierblutungen.
In ca. 50 % der Fälle treten keine Symptome auf.
Bei ausbleibender Behandlung der Gonorrhoe (Gonokokken-Infektion) bei Frauen:
Über Gebärmutterhals und Gebärmutter können Gonokokken in die Eileiter gelangen und dort zu narbigen Verklebungen und letztlich zu Unfruchtbarkeit führen.
Auch eine weitere Ausbreitung der Infektion in die Bauchhöhle ist möglich.
Gelegentlich treten schmerzhafte Entzündungen der Bartholinschen Drüsen (an der Innenseite der kleinen Schamlippen)
Wichtig: Auch wenn die Beschwerden wieder zurückgehen, kann eine unbehandelte Gonorrhoe sich weiter im Körper ausbreiten und Folgen bis hin zu Unfruchtbarkeit verursachen. Außerdem können die Erreger weitergegeben werden.
Symptome der Gonokokken-Infektion / des Trippers bei Frauen:
Schmerzen beim Wasserlassen
Eitriger Ausfluss
Entzündung des Muttermundes
Entzündung der Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken
Fieber, Unterbauchbeschwerden, Ausfluss und Schmierblutung
Entzündung des Enddarms nach Analverkehr: eitrig-schleimige Beimengungen im Stuhl
Ohne Behandlung kann eine Tripper-Infektion zur Chronifizierung der Symptome führen. Die Erreger gelangen in tiefere Gewebeschichten und lösen dort chronische Entzündungen aus.,Bei Frauen können sich die Eileiter und die Eierstöcke entzünden und verkleben, was zu Unfruchtbarkeit führen kann.
Bei beiden Geschlechtern kann sich die Infektion auf andere Körperstellen ausbreiten. In seltenen Fällen kommt es unter anderem zu Fieber, Hautveränderungen, sowie zu schmerzhaften Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen. In Ausnahmen kann sich der Erreger auch auf die Gehirnhäute und das Herz ausbreiten.
Diagnose und Behandlung der Gonorrhoe / Gonokokken-Infektion:
Gonokokken können durch einen Harnröhrenabstrich oder durch Morgenurin festgestellt werden.
Testung auf Gonokokken:
Tests können in unserem Labor durchgeführt werden. Im Fall einer akuten Infektion können die Kosten über die Krankenkasse abgerechnet werden.
Daneben bieten auch viele Aidshilfen, Gesundheitsämter und Testprojekte wie Checkpoints Tests auf Gonokokken an. Die Angebote umfassen eine Testberatung und können teilweise auch anonym in Anspruch genommen werden.
Therapie der Gonorrohoe:
Ein Tripper kann mit Antibiotika gut behandelt werden. Wichtig ist wie bei allen Antibiotikabehandlungen, die Medikamente nach Vorschrift zu nehmen und nicht selbst abzusetzen, sonst können die Erreger resistent (unempfindlich gegen die Medikamente) werden.
Sex / Geschlechtsverkehr während der Therapie der Gonokokken-Infektion:
Wegen des hohen Ansteckungsrisikos sollte auf Sex verzichtet werden, bis die Therapie abgeschlossen ist. SexualpartnerInnen sollten sich ebenfalls behandeln oder zumindest untersuchen lassen, damit man nicht andere oder sich immer wieder gegenseitig ansteckt.
Bei einer durch Zufall entdeckten Infektion sollten sich alle Sexualpartner der letzten 90 Tage einer Behandlung unterziehen.
Bis zur Beendigung der Therapie sollte auf ungeschützten Sex verzichtet werden.
Kontrolle:
Früher wurde Tripper mit Penicilin behandelt. Jedoch gibt es in Asien und Afrika immer häufiger penicilinresistente Gonorrhoe-Stämme.
Meist reicht eine einmalige Gabe von Antibiotika aus, damit die Erreger absterben. Sie sind dann nicht mehr nachweisbar.
Um sicherzustellen, dass die Infektion erfolgreich behandelt wurde empfiehlt es sich 6 Wochen nach Abschluss der Therapie einen gezielten Test auf Gonokokken durchführen zu lassen.
Ureaplasma urealyticum und Ureaplasma parvum
Infektionen mit Ureaplasmen zählen zu den häufig auftretenden sexuell übertragbaren Erkrankungen bei Frauen und Männern, da sie hoch ansteckend sind. Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch Geschlechtsverkehr. Man unterscheidet zwischen Ureaplasma urealyticum und Ureaplasma parvum.
Vielfach bleibt eine Infektion asymptomatisch, kann aber auch chronische Erkrankungen wie Harnwegsinfekte, Urethritis und Zystitis auslösen. Wenn sich Neugeborene perinatal mit dem Erreger anstecken, besteht die Gefahr einer Neugeborenen-Pneumonie.
Nachweis von Ureaplasmen
Aus einem Harnröhrenabstrich, einem Vaginalabstrich, aus Morgenurin oder aus Ejakulat lassen sich die beiden Arten Ureaplasma urealyticum und Ureaplasma parvum per PCR bestimmen. Bei positivem Befund ist eine Diagnostik und Mitbehandlung des Geschlechtspartners notwendig, um einer Wiederansteckung vorzubeugen.
Ureaplasmen-Infektion beim Mann:
Viele Männer bleiben trotz einer Infektion mit Ureaplasmen asymptomatisch. Die Bakterien können aber genau wie Mykoplasmen eine Urethritis verursachen. Das Symptom ist Ausfluss teilweise mit Schmerz. Beim Mann spielt hauptsächlich eine Infektion mit Ureaplasma uralyticum eine Rolle. Jedoch kann Ureaplasma parvum ebenso Beschwerden verursachen und vor allem bei weiblichen Geschlechtspartnern Probelme machen. Bei Frauen spielen Ureaplasma parvum und Ureaplasma uralyticum eine Rolle. Steigen die Keime weiter auf ist bei Männern eine Epididymitis (Nebenhodenentzündung) eine mögliche Folge.
Urogenitale Ureaplasmen-Infektionen bei Frauen:
Manchmal macht eine Besiedlung mit Ureaplasmen keine Beschwerden. Infektionen mit Ureaplasmen – und Mykoplasmen – sind wahrscheinlich für einen großen Teil der chronischen Miktionsprobleme bei Frauen verantwortlich. Persistieren nach einem Harnwegsinfekt Symptome wie eine Reizblase kann eine STD-Testung sinnvoll sein. Generell muss bei sexuell aktiven Menschen regelmäßige Kontrollen auf STD empfohlen werden..
Besonders bei Schwangeren kann eine unerkannte Infektion mit Ureaplasmen gefährlich sein: So hatten alle Frauen in einer Studie, die wegen vorzeitiger Wehen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, eine Dysbiose – und einer der vier häufigsten Keime war Ureaplasma urealyticum. Eine Chorioamnionitis als Ursache für Frühgeburten kann zwar von vielen unterschiedlichen Bakterien ausgelöst werden, aber Ureaplasmea urealyticum schafft das auch bei intakter Fruchtblase.
Ureaplasmen-Infektionen bei Neugeborenen und Schwangeren:
Ist der mütterliche Genitaltrakt von Ureaplasma besiedelt, kann das Bakterium perinatal das Kind infizieren und eine Neugeborenen-Pneumonie oder auch Meningitis verursachen.
Bei Neu- und Frühgeborenen können sie schwere Lungen-, Blutstrom- und Hirnnfektionen, bei Frühgeborenen zusätzlich Reifungsstörungen der Lunge auslösen. Bei Schwangeren können Infektionen mit Ureaplasmen (selten) zu Frühgeburtlichkeit, Infektionen der Fruchthüllen und Totgeburten führen. In der Schwangerschaft ist eine antibiotische Therapie oft schwer, da nur wenige Antibiotika in Frage kommen.
Hintergrund zu Ureaplasmen
Ureaplasmen sind parasitär lebende Bakterien aus der Klasse der Mollicutes ("die Weichhäutigen"), die vorwiegend den Urogenitaltrakt von Frauen und Männern besiedeln. Sie besitzen keine Zellwand und gehören zu den kleinsten und einfachsten bekannten Organismen.
Übertragung:
Infektionen mit Ureaplasmen zählen zu den häufig auftretenden sexuell übertragbaren Erkrankungen, da sie hoch ansteckend sind. Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch Geschlechtsverkehr, aber auch über Tröpfcheninfektion wie Speichel und über Blut.
In vielen Fällen bleiben die betroffenen Frauen und Männern symptomlos, sind dann aber Überträger der Bakterien.
Therapie von Ureaplasmen:
Eine Therapie für M. hominis, U. urealyticum und U. parvum ist nur angezeigt, wenn diesen Erregern Symptome zugeordnet werden können.
Ureaplasma urealyticum: Doxycyclin 100 mg 1-0-1 für 7 Tage
Ureaplasma parvum: Doxycyclin 200 mg Einmalgabe
Mycoplasma genitalium
Mycoplasma genitalium ist der bedeutendste Vertreter seiner Gruppe in Bezug auf Genitalinfektionen. Erst in den letzten Jahren wurde seine Rolle als Krankheitserreger umfassender erkannt, und einige bisher ungeklärte Entzündungen, wie etwa der Harnröhre, können nun auf eine Infektion mit Mycoplasma genitalium zurückgeführt werden. Der Nachweis von Mycoplasma genitalium auf menschlichen Schleimhäuten ist stets relevant und erfordert immer eine antibiotische Behandlung.
Nachweis von Mycoplasma genitalium:
Im Gegensatz zu anderen Mollicutes kann Mycoplasma genitalium im Routinelabor nicht durch traditionelle Kulturmethoden nachgewiesen werden. Stattdessen ist ein komplexer molekularbiologischer Test erforderlich, um die Erbinformation des Bakteriums zu identifizieren. Solche Tests sind erst seit kurzem in Routinelabors verfügbar und müssen gezielt vom Arzt angefordert werden.
Die gezielte Suche nach diesem Erreger ist besonders wichtig, da er oft nicht auf Standard-Antibiotika anspricht. Probengewinnung durch Harnröhrenabstrich oder Morgenurin.
Übertragung Mycoplasma genitalium:
Mycoplasma genitalium wird hauptsächlich durch engen Schleimhautkontakt während sexueller Aktivitäten übertragen, insbesondere durch genital-genitale Kontakte. Übertragungen durch anal-genitale Kontakte sind ebenfalls möglich. Eine Ansteckung über den Mund ist sehr unwahrscheinlich, da der Erreger im Mund selten nachweisbar ist. Infektionen mit Mycoplasma genitalium können das Risiko einer HIV-Infektion erhöhen.
Erkrankungen durch Mycoplasma genitalium bei Männer:
Die häufigste Erkrankung bei Männern, die durch Mycoplasma genitalium verursacht wird, ist die Harnröhrenentzündung (Urethritis). Der Erreger ist für ein Drittel bis die Hälfte aller nicht durch Gonokokken oder Chlamydien verursachten Harnröhrenentzündungen bei Männern verantwortlich. Typische Symptome sind Brennen beim Wasserlassen und Ausfluss. Bei Männern, die Sex mit Männern haben, kann Mykoplasma genitalium auch Proktitis verursachen, die mit Schmerzen und Ausfluss aus dem Anus einhergehen kann. Weitere mögliche Erkrankungen sind Entzündungen der Eichel und Vorhaut, Nebenhodenentzündungen und möglicherweise Prostatitis.
Erkrankungen durch Mycoplasma genitalium bei Frauen:
Bei Frauen verlaufen Infektionen mit Mycoplasma genitalium oft asymptomatisch. Mögliche Erkrankungen umfassen Urethritis und Cervicitis, die mit Beschwerden beim Wasserlassen und vaginalem Ausfluss einhergehen können. Gefürchtet sind zudem Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke, die zu Fieber, Unterbauchschmerzen und Unfruchtbarkeit führen können. Auch Schwangerschaftskomplikationen wie Früh- und Fehlgeburten werden vermutet.
Diagnose von Mycoplasma genitalium:
Abstriche der betroffenen Schleimhäute oder Erststrahl-Urin zur Laboruntersuchung führen zum erregernachweis. Bluttests sind hierfür nicht geeignet. Neben Abstrichen sind auch Erststrahl-Urin geeignet. Vor der Urinentnahme sollte mindesten zwei Stunden nicht uriniert werden, um die Empfindlichkeit des Tests nicht zu beeinträchtigen. Zum Nachweis des Erregers ist ein molekularbiologischer Test (PCR) erforderlich.
Therapie von Infektionen mit Mycoplasma genitalium:
Jeder Nachweis von Mycoplasma genitalium sollte eine Antibiotikabehandlung nach sich ziehen. Aufgrund zunehmender Resistenzen ist die Behandlung jedoch schwierig. Azithromycin gilt derzeit als das wichtigste Antibiotikum, kann jedoch Resistenzen hervorrufen. Aufgrund der steigenden Azithromycin-Resistenz wird eine alternative Behandlung mit Doxycyclin oder eine Kombinationstherapie diskutiert.
Aktuelle Leitlinien empfehlen weiterhin Azithromycin, wobei eine fünftägige Behandlung möglicherweise effektiver ist als eine Einmalgabe.
(1,5g Azithromycin über 5 Tage (1x2 Tabletten á 250mg am ersten Tag, 1x1 Tablette á 250mg an den Folgetagen))
Eine vorherige Resistenztestung wäre ideal, ist jedoch technisch aufwändig und teuer wird in Laboren nur sehr selten angeboten. Bei Azithromycin-Resistenz ist Moxifloxacin (1x400mg am Tag, über 7-10 Tage) wirksam, jedoch zeigen sich auch hier zunehmend Resistenzen.
Sollten beide Antibiotika nicht wirken, kann ein Versuch mit Doxycyclin (2x100mg/Tag über 7-14 Tage) unternommen werden. Die Heilungsraten liegen jedoch nur bei 30-40%17,23,24.
Als momentan letztes Reserveantibiotikum kann Pristinamycin eingesetzt werden. Das Mittel ist aktuell nur in Frankreich unter dem Namen Pyostacine® auf dem regulären Arzneimittelmarkt. Es kann ein Antrag auf Kostenübernahme bei der jeweiligen Krankenversicherung erfolgen.
Zu beziehen ist es mit Privatrezept über internationale Apotheken. Hiermit lassen sich bei Azithromycin-resistenten Mykoplasma genitalium-Stämmen Heilungsraten bis 75% erreichen.
Mykoplasma hominis
Mykoplasma hominis wurde und wird oft als wenig pathogen betrachtet. Eine Therapie wurde meist nur bei Menschen mit anderen Erkrankungen, bei schwer abwehrgeschwächten Personen und Neugeborenen als medizinisch relevant angesehen. Neuere Studien zeigen den deutlichen Hinweis auf eine wichtige Rolle von Mykoplasma hominis bei bei verschienenden entzündlichen Geschenen, die sich nicht nur auf den Urogenitaltrakt beschränken. Zur Vermeidung von Langzeitkomplikationen wird eine prompte Einleitung einer Therapie empfohlen.
Übertragbarkeit von Mykoplasma hominis:
Die Ansteckung mit Ureaplasmen oder Mykoplasmen erfolgt in den meisten Fällen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, jedoch sind auch Ansteckungen über das Blut, den Speichel oder sogar die Atmung möglich. Ureaplasmen und Mykoplasmen können sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommen. Der Keim kann bei bis zu 50 % sexuell aktiver, asymptomatischer Frauen und bei bis zu 20 % ebensolcher Männer nachgewiesen werden.
Schaden durch Mykoplasma hominis:
Atemwegsinfektionen: Mykoplasmen können Atemwegsinfektionen wie Pneumonie und Bronchitis verursachen, die zu schweren Atemproblemen führen können – insbesondere bei immungeschwächten Personen.
Gelenkentzündungen: In einigen Fällen können Mykoplasmen-Infektionen Gelenkentzündungen (Arthritis) auslösen, die zu Gelenkschmerzen und -schäden führen können.
Hautausschläge: Mykoplasmen können Hautausschläge wie Erythema multiforme verursachen, die von roten Flecken bis hin zu Blasen reichen können.
Neurologische Probleme: In seltenen Fällen können Mykoplasmen-Infektionen neurologische Probleme wie Enzephalitis oder Meningitis auslösen, die zu Kopfschmerzen, Verwirrung und neurologischen Ausfällen führen können.
Mykoplasma hominis und Schwangerschaft:
M. hominis kann Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke (Pelvic Inflammatory Disease) sowie Schwangerschaftskomplikationen wie Chorioamnionitis und Frühgeburten verursachen. Eine ursächliche Beteiligung an Kindbettfieber (fieberhafte Erkrankungen der Mutter nach der Geburt) wird als wahrscheinlich angesehen.
Bei Neugeborenen kann M. hominis schwere Infektionen, Abszesse und Atemnot verursachen. Bei abwehrgeschwächten Personen können Nierenbeckenentzündungen, ZNS-Infektionen, Gelenkentzündungen, Wundinfektionen und Herzklappenentzündungen auftreten.
Behandlung bei Nachweis von Mykoplasma hominis:
Doxycyclin 200 mg Einmalgabe
* Jaweed Ahmed et al.; Mycoplasma hominis: An under recognized pathogen Indian J Med Microbiol. 2021 Jan;39(1):88-97. doi: 10.1016/j.ijmmb.2020.10.020. Epub 2020 Dec 11.
**Jensen JS, Cusini M, Gomberg M, Moi H. 2016 European guideline on Mycoplasma genitalium infections. J Eur Acad Dermatology Venereol. 2016;30(10):1650–1656. doi:10.1111/jdv.13849
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*****Nenoff P et al., Infektionen durch Chlamydien, Gonokokken, Treponema pallidum, Mykoplasmen, Ureaplasma und Trichomonaden. Aktuelle Aspekte der Epidemiologie, Labordiagnostik und Therapie. GYNE 2016; 37: 25-30, 2016
******Donders GGG, Ruban K, Bellen G, Petricevic L. Mycoplasma/Ureaplasma infection in pregnancy: To screen or not to screen. J Perinat Med. 2017;45(5):505–515. doi:10.1515/jpm-2016-0111

Was ist HIV?
HIV (Human Immunodeficiency Virus) ist ein Virus, das das Immunsystem des Menschen angreift. Es wird durch den Kontakt mit bestimmten Körperflüssigkeiten, wie Blut, sexuellen Sekreten, Vaginalflüssigkeiten, Rektalsekreten und Muttermilch übertragen. Wenn HIV unbehandelt bleibt, kann es zu AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome) führen, einem Stadium, in dem das Immunsystem so geschwächt ist, dass es anfällig für opportunistische Infektionen wird.
Wie wird HIV übertragen?
Die Übertragung von HIV erfolgt durch direkten Kontakt mit bestimmten Körperflüssigkeiten von einer infizierten Person. Diese Flüssigkeiten beinhalten:
1. Blut: Die Übertragung von HIV kann durch den direkten Kontakt mit infiziertem Blut erfolgen. Dies kann durch gemeinsame Nutzung von Nadeln oder Spritzen, Bluttransfusionen mit infiziertem Blut (obwohl dies heute aufgrund von strengen Screening-Maßnahmen selten ist) oder durch Verletzungen mit kontaminierten scharfen Gegenständen geschehen.
2. Sexuelle Flüssigkeiten: HIV wird am häufigsten durch ungeschützten sexuellen Kontakt übertragen. Infizierte Personen können das Virus in Samenflüssigkeit (Sperma), Vaginalsekret, Rektalsekret und Präejakulat haben. Daher ist Safer Sex, einschließlich der Verwendung von Kondomen, ein wichtiger Schutzmechanismus.
3. Muttermilch: Eine infizierte Mutter kann HIV auf ihr Kind übertragen, insbesondere während der Geburt oder durch das Stillen. In entwickelten Ländern wird in der Regel empfohlen, dass HIV-positive Frauen alternative Methoden zur Ernährung ihres Babys wählen, um die Übertragung zu verhindern.
HIV wird nicht durch alltäglichen Kontakt wie Umarmungen, Händeschütteln, Küssen, gemeinsames Geschirr oder Toiletten teilen übertragen wird. Das Virus wird nicht durch Tröpfcheninfektion (wie bei Erkältungen oder Grippe) oder durch den Kontakt mit Schweiß übertragen.
Die Ansteckungswahrscheinlichkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Art des Kontakts, der Viruslast der infizierten Person, der Verlauf der Erkrankung und ob Präventionsmaßnahmen ergriffen werden. Safer Sex, die Verwendung steriler Nadeln und eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Risiko der Übertragung zu minimieren.
HIV - Verdacht!? So frühe Diagnose wie möglich!!
Eine frühe Diagnose von HIV ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung:
1. Frühzeitige Behandlung: Bei einer frühzeitigen Diagnose kann die antiretrovirale Therapie (ART) früher eingeleitet werden. Die ART ist eine Kombination von Medikamenten, die das Wachstum des Virus im Körper hemmen und die Viruslast deutlich reduzieren können. Durch die rechtzeitige Behandlung kann der Krankheitsverlauf kontrolliert und das Fortschreiten von HIV zu AIDS verlangsamt oder sogar verhindert werden.
2. Verbesserung der Lebensqualität: Die frühzeitige Behandlung kann die Lebensqualität der betroffenen Person erheblich verbessern. Durch die Unterdrückung des Virus wird das Immunsystem gestärkt, was das Risiko von opportunistischen Infektionen verringert. Menschen mit HIV, die früh behandelt werden, können ein aktives und produktives Leben führen.
3. Reduzierung der Übertragungsraten: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung tragen dazu bei, die Viruslast im Körper zu senken. Dadurch wird nicht nur das individuelle Wohlbefinden verbessert, sondern auch das Risiko der Übertragung des Virus auf andere stark reduziert. Personen, die erfolgreich behandelt werden, haben eine viel geringere Wahrscheinlichkeit, das Virus weiterzugeben.
4. Verhinderung von Komplikationen: HIV kann, wenn es unbehandelt bleibt, zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen. Die rechtzeitige Diagnose ermöglicht es, möglichen Komplikationen vorzubeugen oder sie zumindest zu minimieren.
5. Beratung und Unterstützung: Frühzeitige Diagnose ermöglicht es den Betroffenen, frühzeitig Zugang zu Beratung und Unterstützung zu erhalten. Dies ist wichtig, um Ängste und Sorgen anzusprechen, den Umgang mit der Diagnose zu erleichtern und die Einhaltung der Behandlung zu fördern.
Insgesamt trägt eine frühzeitige Diagnose dazu bei, die Gesundheit der betroffenen Person zu schützen, die Übertragung des Virus zu reduzieren und die Auswirkungen von HIV auf die individuelle Lebensqualität zu minimieren. Daher ist es wichtig, regelmäßige HIV-Tests durchzuführen, insbesondere wenn Risikofaktoren vorliegen.
Nachweis von HIV:
Antikörpertests: Diese Tests suchen nach Antikörpern, die der Körper als Reaktion auf eine HIV-Infektion produziert. Die meisten Menschen entwickeln innerhalb von zwei bis acht Wochen nach der Infektion nachweisbare Antikörper.
Wenn im Blutkeine Antikörper gegen HIV-1 und HIV-2 nachgewiesen werden können, dann kann eine Ansteckung mit HIV, die länger als 12 Wochen zurückliegt mit 95-99%iger Sicherheit ausgeschlossen werden.
Im Zeitraum der letzten 6 Wochen liegt die Sicherheit bei 80 %, im Zeitraum der letzten 8 Wochen bei 90 %.
Die Kontrolle erfolgt über einen Bluttest. Wir können diesen bei Wunsch als IGEL Leistung (ca. 35€) durchführen. Die Werte liegen ca 5-6 Tage nach Blutentnahme vor.

Humane PapillomAviren
Risiken einer Infektion mit HPV:
HPV ist aber nicht gleich HPV, denn es gibt verschiedene HPV-Typen. Hier unterscheidet man vor allem zwischen Hochrisiko-HPV-Typen und Niedrigrisiko-HPV-Typen. Letztere können bei Frauen und Männern Genitalwarzen auslösen. Das sind ungefährliche aber kosmetisch sehr störende Hautveränderungen (Knötchen) im Genitalbereich.
Die Hochrisiko-Typen, wie HPV 16 und HPV 18, können Krebs im Genitalbereich auslösen.
Andere Lokalisationen für Krebs durch HPV sind der Enddarm und der Hals-Nasen-Rachen Bereich
Ein hohes Risiko für HPV-bedingte Oropharynxkarzinome haben vor allem Männer mit häufigen oder gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten und Partner von Frauen mit einem Zervixkarzinom. Diese Männer sollten über die Risiken einer HPV-Infektion und über Symptome eines Mund-Rachen-Tumors aufgeklärt werden, vor allem, wenn bei ihnen Risikofaktoren vorliegen. Bei schlecht heilenden Läsionen sollten die Betroffenen sofort einen Facharzt aufsuchen.
Für Frauen ist der Gebärmutterhalskrebs die dominierende Krebserkrankung in diesem Zusammenhang. Seine Entstehung ist zu fast 100% mit HPV assoziiert. Auch das Plattenepithelkarzinom des Afters (Analkarzinom) ist zu 90% auf HPV zurückzuführen. Weiterhin wird ein Teil der Krebserkrankungen der äußeren und inneren weiblichen Geschlechtsteile (Vaginal-, und Vulvakarzinome), sowie die überwiegende Zahl der Peniskarzinome und einige der Plattenepithelkarzinome des Mund-Rachenraumes auf eine HPV- Infektion zurückgeführt. In Europa waren dies im Jahr 2012 schätzungsweise 2,5% aller Krebsneuerkrankungen.
(Quelle: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Kurzbeitraege/Archiv2018/2018_3_Thema_des_Monats_inhalt.html; Zugriff am 1.1.2022)
Ansteckung mit Humanen Papillomaviren / HPV:
Eine Ansteckung mit HPV verläuft zuerst ohne Symptome, das heisst man spürt nichts davon. Die HPV-Infektion selber ist auch nicht gefährlich, zu einem hohen Prozentsatz verschwindet sie von alleine wieder. Wenn die Infektion aber über längere Zeit bestehen bleibt, kann diese die betroffenen Zellen „umprogrammieren“ . So können aus gesunden Zellen allmählich Krebszellen entstehen. Dies ist ein Prozess, der Jahre oder Jahrzehnte dauern kann. Das Problem ist, dass man nichts davon spürt und man diese Vorgänge nicht voraussagen kann. Momentan ist ein HPV-Test nur für Frauen möglich.
Schutz vor einer HPV-Infektion:
Es drei Möglichkeiten, wie du Dich als Mann (oder Frau) schützen kannst:
- Enthaltsamkeit
- Safer-Sex, also Kondome verwenden: Sie können das Risiko einer Infektion senken.
- Die HPV-Impfung: Die Impfung kann vor den neun aggressivsten HPV-Typen schützen, HPV 16 und 18 eingeschlossen.
Impfung gegen HPV:
Eine HPV-Impfung schützt vor Krebserkrankungen durch bestimmte Viren.
Eine Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) wird inzwischen nicht mehr nur jungen Mädchen als Schutz vor Krebs empfohlen, sondern auch Jungen. Denn die Viren können nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern auch Tumoren im Hals-Rachen-Raum, am Penis und am Anus auslösen. Selbst bei Menschen über 45 Jahren kann eine HPV-Impfung sinnvoll sein.
Empfehlung der STIKO:
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung idealerweise zwischen 9 und 14 Jahren, spätestens allerdings bis zum 18. Lebensjahr. Dann wird die Impfung von den Krankenkassen vollständig bezahlt. Manche Kassen übernehmen die Kosten aber auch noch bis zum 26. Lebensjahr.
Impfstoff für neun HPV-Stämme
Insgesamt gibt es mehr als 200 verschiedene HPV-Stämme, der Impfstoff wirkt gegen neun besonders riskante.
HPV-Impfung für alle sinnvoll?
Eine HPV-Impfung ist nach Ansicht von Experten prinzipiell für alle Menschen sinnvoll. Denn auch wenn unser Immunsystem die meisten Viren selbst in den Griff bekommt, ist der natürliche Schutz nicht so dauerhaft und stark wie eine Impfung. Deshalb kann sich ein nicht geimpfter Mensch immer wieder mit den gleichen Virustypen anstecken und schließlich Krebs entwickeln.
Kosten für HPV-Impfung
- Bis zum Alter von 18 Jahren übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Impfung
- Frauen und Männer zwischen 18 und 26 Jahren: Inzwischen erstatten die meisten Krankenkassen auf Nachfrage die Kosten der Impfung für Frauen und Männer zwischen 18 und 26 Jahren. In diesem Fall bekommen Sie von uns ein Provatrezept. Den Beleg für das Medikament und unsere Rechnugn für die Impfgebühr reichen Sie dann bei Ihrer Krankenkasse ein.
- Über 26 Jahre: Innerhalb von 6 Monaten entstehen für die erforderlichen drei Impfungen Kosten von ca. 500 €
Kostenübernahme bei privatversicherten Personen
- hier gilt der jeweilige Versicherungsvertrag. Es empfiehlt sich, die Kostenübernahme vorab mit der entsprechenden Kasse abzuklären. In der Regel übernehmen private Krankenkassen diejenigen Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen werden.
In Ausnahmefällen bezahlen einige Krankenkassen die Impfung bei Patienten über 26 Jahren:
- Wenn bereits verdächtige Zellveränderungen im Gebärmutterhals diagnostiziert wurden, kommt bei nachträglich geimpften Frauen seltener zu einem Rückfall als bei Ungeimpften.
Link zu Studie:
https://www.gynecologiconcology-online.net/article/S0090-8258(13)00306-5/fulltext
Wer profitiert besonders?
- Personen mit einem Expositionsrisiko für eine neue HPV-Infektion durch einen neuen Sexualpartner profitieren am ehesten von der HPV-Impfung.
- Von einer HPV-Impfung profitieren auch HIV-Infizierte und andere Risikogruppen, deren Immunsystem durch eine genetische Veranlagung, eine Auto-Immunerkrankung oder durch Medikamente geschwächt ist
Ablauf der Impfung:
- Das Impfschema richtet sich nach dem Alter der zu impfenden Person.
Im Alter von 9 bis 14 Jahren sind für den Aufbau des Impfschutzes zwei Impfungen erforderlich, wenn der empfohlene Abstand zwischen den beiden Impfungen eingehalten wird. Die zweite Impfung erfolgt mindestens fünf Monate nach der ersten. Der Abstand sollte 13 Monate nicht überschreiten. - Ab einem Alter von 15 Jahren wird dreimal gegen HPV geimpft. Abhängig vom Impfstoff wird die zweite Impfung einen bis zweieinhalb Monate nach der ersten Impfung gegeben. Die letzte Impfung erfolgt in der Regel sechs Monate (je nach Impfstoff frühestens drei Monate) nach der ersten Impfung. Die drei Impfungen sollten möglichst innerhalb eines Jahres verabreicht werden.
- Bei Nachholimpfungen oder der Vervollständigung einer Impfserie bei Mädchen und Jungen ab 15 Jahren oder bei einem Impfabstand von weniger als 5 Monaten zwischen der 1. und 2. Impfung ist eine 3. Impfdosis erforderlich.
Eine HPV-Impfung ist kein Ersatz für die Krebsfrüherkennungs-Untersuchung. Nur wenn beide Vorsorgemaßnahmen - die Impfung und die regelmäßigen Untersuchungen - zum Einsatz kommen, können Frauen von einer größeren Sicherheit vor Gebärmutterhalskrebs und seiner Vorstufen profitieren. Bei Männern und Frauen kann eine Testung des Blutes mit dem UBC-Test auf Hinweise für Karzinome (Krebs) an weiteren Lokalisationen (Penis, Analbereich und Hals-Nasen-Rachen) eingesetzt werden.
Früherkennung von HPV-assoziertem Krebs:
Regelmäßige Vorstellung beim HNO-Arzt, Proktologen und Urologen:
Zur Früherkennung können Mund-Rachen-Raum, Penis und Analregion visuell begutachtet und im Falle eines Tumorverdachts eine Biopsie veranlasst werden.
Für Frauen ist eine regelmäßige gynäkologische Vorstellung alternativlos (Gebärmutterhalskrebs).
Schnelltest über Blutentnahme:
MIttels eines Bluttest ist es möglich schnell und preisgünstig Bestandteile von Krebszellen, die durch HPV ausgelöst werden nachzuweisen bzw. auszuschließen.
Der verwendete Prevo-Check® hat eine Spezifität von 99,88%.
Der Schnelltest ermöglicht
- eine gezielte Krebsvorsorge für Partner von Frauen mit HPV-Infektionen bzw. auffälligem Zervixabstrich
- für Menschen mit wechselnden Geschlechtspartnern aktuell oder in der Vergangenheit
- für Männer mit homosexuellen Aktivitäten.
Als Probe reicht ein Tropfen Blut. Der Schnelltest ist eine privatärztliche bzw. Individuelle Gesundheitsleistung, die wir in unserem Labor durchführen.
♂Infektionen der Harnwege und Geschlechtsorgane beim Mann
Infektionen können verschiedene Teile des männlichen Genitaltrakts betreffen, und zwar sowohl im Fortpflanzungs- als auch im Harnsystem. Infektionen können in Harnröhre, Prostata, Ejakulationsgang, Samenblasen, Samenleiter, Nebenhoden und Hoden bestehen.
Samenleiter
Wenn die Infektion die Samenleiter befällt, kann durch eine Enzündung eine Stenose (Verengung/Verschluss) der Samenleiter auftreten. Je nachdem, an welcher Stelle die Entzündung auftritt, könnte der Austritt des Ejakulats und/oder der Spermien verhindert werden. Dies ist in der Regel nicht reversibel. Das Vorhandensein von Spermien im Ejakulat nur durch eine Ejakulatuntersuchung festgestellt werden.
Hoden
Eine Orchitis ist eine Entzündung eines oder beider Hoden. Die Infektion kann entweder durch Bakterien oder durch Viren verursacht sein. Zu den möglichen bakteriellen Infektionen gehören auch die sexuell übertragbaren Keime (Gonokokken und Chlamydien), und die häufigste virale Ursache ist Mumps.
Die Entzündung kann zu männlicher Sterilität führen. Im Falle einer bakteriellen Orchitis kann bei richtiger Diagnose und Behandlung die normale Funktion des Hodens wiederhergestellt werden.
Im Falle einer Mumps-Orchitis gibt es keine Behandlung und es besteht die Möglichkeit, dass der Mann dauerhaft steril bleibt.
Nebenhoden
Epididymitis ist die Entzündung eines oder beider Nebenhoden. Der Nebenhoden verbindet die Hoden mit dem Samenleiter verbindet. Hier reifen die Spermien heran. Eine Epididymitis wird in der Regel durch die Ausbreitung einer bakteriellen Infektion verursacht, die ihren Ursprung in der Harnröhre oder Blase hat. Die häufigsten Erreger bei jungen Männern sind die sexuell übertragbaren Erreger(STD),Gonokokken und Chlamydien. Im Gegensatz dazu ist Escherichia coli bei Kindern und älteren Männern am häufigsten anzutreffen.
Diese Infektion kann auch durch andere Mikroorganismen wie Ureaplasma oder Mycobacterium tuberculosis sowie durch Amiodaron (Medikament) verursacht werden.
Da der Nebenhoden so dünn ist, kommt es nach der Behandlung der Infektion häufig zu einer Fibrose und damit zu einer Obstruktion. In diesem Fall können die Spermien nicht mehr austreten und es kommt zu einer sogenannten Azoospermie.
Entzündung der Prostata
Eine akute bakterielle Entzündung der Prostata (Prostatitis), ist die Diagnose einfach und in ihrer akuten Form ist die Behandlung wirksam. Sie geht mit Fieber und akuten Schmerzen einher.
Prostatitis kann bei Männern Probleme mit der Potenz und Sterilität verursachen.
Samenblasenentzündung
Die Samenblasenentzündung ist eine Entzündung der Samenbläschen. In der Regel ist diese Entzündung auf die Ausbreitung einer Infektion aus einem anderen Bereich des Urogenitalsystems zurückzuführen, wie z.B. Prostatitis, Urethritis oder Epididymitis. Sehr selten handelt es sich um eine eigenständige Krankheit.
Sie kann zu männlicher Sterilität führen, da sie die Spermienqualität beeinträchtigen kann.
Auswirkungen einer Infektion auf die Fruchtbarkeit
Eine Infektion des Reproduktionstrakts und der Organe kann aus verschiedenen Gründen zu einer verminderten Fruchtbarkeit führen:
Behinderte Spermienbildung: wenn die Infektion die Hoden befällt, wie bei der Orchitis, kann die Spermienreifung behindert werden, was zu Oligospermie oder sekretorischer Azoospermie führen kann.
Blockierte Samenleiter: kann Oligospermie oder obstruktive Azoospermie verursachen, indem die normale Samenausscheidung verhindert ist
Beeinträchtigung der Spermienmotilität: Mikroorganismen können sich an Spermien anlagern und Asthenospermie verursachen, so dass ihre Bewegung zur Eizelle behindert werden kann.
Beeinträchtigung der Spermienmorphologie: Spermien werden kontinuierlich im Hoden durch einen Prozess namens Spermatogenese produziert. Diese dauert zwischen 60 und 75 Tagen. Wenn darüberhinaus eine Infektion vorliegt, welche die Spermienbildung beeinträchtigt, kann es zu einer Veränderung ihrer Form kommen (Teratozoospermie). Formveränderungen können die Bewegung in die Eizelle und die Befruchtung verhindern.
Erhöhte Fragmentation der Spermien-DNA: die DNA-Ketten, die im Kopf des Spermatozoons sehr verdichtet sind, erleiden kleine Schnitte, die sich negativ auf die Befruchtung und die Einnistungsfähigkeit des Embryos auswirken.
Bildung von Spermienantikörper: Dadurch verklumpen die Spermien und die Chancen, die Eizelle zu befruchten, sinken.
Infektionen des männlichen Genitaltrakts können auch durch Sperma übertragen werden, das die Fortpflanzungsorgane der Frau infizieren und ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Entsperechende Untersuchungen macht der Gynäkologe (Frauenarzt).
Behandlung von Sameninfektionen
In den meisten Fällen können Sameninfektionen mit Antibiotika behandelt und geheilt werden. Bei Schmerzen werden auch entzündungshemmende Medikamente verabreicht.
Sex sollte so lange vermieden werden, bis beide Partner behandelt werden und die Infektion abgeklungen ist. Andernfalls kann die Infektion erneut auftreten und es kann zu Komplikationen in Ihrer reproduktiven Gesundheit kommen. Es wird empfohlen, eine Nachuntersuchung abzuwarten, um zu bestätigen, dass die Infektion verschwunden ist.
Herpes genitalis
Herpes genitalis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht wird. Es gibt zwei Haupttypen von HSV: HSV-1, der normalerweise für Lippenherpes verantwortlich ist, und HSV-2, der hauptsächlich Genitalherpes verursacht. Allerdings können beide Typen sowohl Lippen- als auch Genitalinfektionen verursachen.
Das Virus
Das Herpes-simplex-Virus ist hochansteckend und kann durch den Kontakt mit infizierten Haut- oder Schleimhautbereichen übertragen werden, insbesondere während sexueller Aktivität. Es kann auch von einer infizierten Mutter auf ihr Neugeborenes während der Geburt übertragen werden.
Symptome:
- Lokale Beschwerden: Typische Anzeichen von Herpes genitalis sind schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen im Genital- oder Analbereich.
- Allgemeine Symptome: Patienten können auch unspezifische Symptome wie Fieber, Müdigkeit und geschwollene Lymphknoten erfahren.
- Rezidivierende Ausbrüche: Nach der Erstinfektion verbleibt das Virus lebenslang im Körper und kann wiederholt Ausbrüche verursachen, die oft weniger schwerwiegend sind.
Diagnose:
Die Diagnose von Herpes genitalis erfolgt in der Regel durch klinische Untersuchung und Abstrichen von den betroffenen Bereichen.
Therapie:
Es gibt keine Heilung für Herpes genitalis, aber antivirale Medikamente wie Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir können verwendet werden, um die Dauer und Schwere der Ausbrüche zu reduzieren. Eine frühzeitige Behandlung kann die Symptome lindern und die Übertragung des Virus verringern.
Prävention:
- Verwendung von Kondomen während des Geschlechtsverkehrs.
- Vermeidung von sexuellem Kontakt während eines Ausbruchs.
- Kommunikation mit sexuellen Partnern über den Infektionsstatus.
Chronische Urozystitis
Eine chronische Urozystitis bezieht sich auf eine langfristige und wiederkehrende Entzündung der Harnblase. Eine Urozystitis an sich bezeichnet eine Entzündung der Harnblase, die häufig durch eine bakterielle Infektion verursacht wird. In den meisten Fällen handelt es sich um eine akute Urozystitis, die plötzlich auftritt und mit Symptomen wie häufigem Harndrang, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen und Unterbauchschmerzen einhergeht. Die akute Form kann normalerweise mit einer angemessenen Behandlung, einschließlich Antibiotika, innerhalb weniger Tage oder Wochen geheilt werden.
Bei einer chronischen Urozystitis hingegen treten die Entzündungssymptome über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder auf oder bleiben bestehen, obwohl keine akute Infektion nachgewiesen werden kann. Die genauen Ursachen für eine chronische Urozystitis sind nicht immer klar, aber es gibt verschiedene mögliche Faktoren, die dazu beitragen können, wie z.B.:
1. Persistierende Bakterien: Es kann vorkommen, dass Bakterien in der Harnblase überleben und immer wieder Entzündungen verursachen, selbst nach einer Antibiotikabehandlung.
2. Anatomische Anomalien: Abnormale Strukturen oder Funktionsstörungen der Harnwege können das Risiko einer chronischen Urozystitis erhöhen.
3. Reizende Substanzen: Bestimmte Substanzen wie bestimmte Nahrungsmittel, Alkohol oder bestimmte Medikamente können die Blase reizen und Entzündungen verursachen.
4. Immunsystem-Störungen: Eine geschwächte Immunantwort kann das Risiko einer chronischen Infektion erhöhen.
Die Symptome einer chronischen Urozystitis können ähnlich wie bei einer akuten Urozystitis sein, jedoch können sie weniger intensiv oder periodisch auftreten. Dazu gehören häufiger Harndrang, Schmerzen im Unterbauch oder im Beckenbereich, Brennen beim Wasserlassen und eventuell trüber Urin.
Therapieoptionen:
1. Antibiotika: Bei nachgewiesener bakterieller Infektion kann der Arzt Antibiotika verschreiben, um die Bakterien abzutöten und die Entzündung zu lindern. Die Wahl des Antibiotikums hängt von den spezifischen Erregern und deren Empfindlichkeit ab.
2. Langzeit-Niedrigdosis-Antibiotikatherapie: In einigen Fällen kann der Arzt eine langfristige Behandlung mit niedriger Dosierung von Antibiotika empfehlen, um Infektionen vorzubeugen und Symptome zu reduzieren.
3. Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente: Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. Ihr Arzt kann Ihnen geeignete Medikamente verschreiben.
4. Blasentraining: Blasentraining zielt darauf ab, das normale Funktionieren der Harnblase wiederherzustellen. Es kann helfen, die Symptome des chronischen Urozystitits zu reduzieren und die Blasenkapazität zu verbessern.
5. Lebensstiländerungen: Manchmal können Änderungen im Lebensstil dazu beitragen, Symptome zu lindern. Dazu gehören ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Vermeidung von reizenden Substanzen wie Koffein und Alkohol, regelmäßiges Wasserlassen und gute Hygienepraktiken.
6. Alternative Therapien: In einigen Fällen werden ergänzende Therapien wie Phytotherapie, Akupunktur oder Physiotherapie eingesetzt, um die Symptome zu lindern. Es ist wichtig, mit einem qualifizierten Fachmann über diese Optionen zu sprechen.
Woher kommen die Bakterien in meinen Urogenital-Organen?
Eine bakterielle Harnwegsinfektion (HWI) entsteht, wenn Bakterien in die Harnwege gelangen und sich dort vermehren. Die häufigsten Erreger von Harnwegsinfektionen sind Bakterien, insbesondere Escherichia coli (E. coli), die normalerweise im Darm vorkommen. Somit sind Sie bei jedem Menschen vorhanden. Aber auch andere Bakterien kommen in Betracht,. Hier sind einige der Hauptwege, auf denen Bakterien in die Harnwege gelangen können:
1. Aufstieg der Bakterien aus der Harnröhre: Bakterien können von außen in die Harnröhre gelangen, insbesondere bei Frauen, da ihre Harnröhre näher am After liegt. Durch sexuelle Aktivitäten oder mangelnde Hygiene können Bakterien in die Harnröhre gelangen und von dort aus aufsteigen.
2. Blutbahn: Bakterien können über die Blutbahn in die Nieren gelangen. Dies ist jedoch weniger häufig und tritt in der Regel bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder anderen Gesundheitsproblemen auf.
3. Aufsteigende Infektion: Bakterien können von der äußeren Umgebung, wie der Haut um den Genitalbereich, in die Harnwege gelangen und dann aufsteigen.
4. Instrumentation: Bei medizinischen Untersuchungen oder Eingriffen, bei denen Instrumente in die Harnwege eingeführt werden, oder beim Einführen von Gegenständen aus anderen Gründen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Kontamination mit Bakterien.
♀♂
Toilettengang nach dem Sex
Entleeren Sie im Anschluss an den Geschlechtsverkehr immer Ihre Blase. Zystitis auslösende Bakterien und Erreger werden dadurch schnell wieder ausgespült.
Reinigen Sie Ihren Intimbereich schonend
Warmes Wasser ist ausreichend, um potenzielle Erreger zu entfernen. Häufiger Gebrauch von Intimwaschlotionen kann das Gegenteil bewirken, da der natürliche Säureschutzmantel der Haut zerstört wird.
♀ Bleiben Sie sauer ♀
Sexuell aktive Frauen sollten unbedingt darauf achten, dass ihre Vaginalbesiedlung gesund ist. Dazu soll das Scheidenmilieu sauer sein. Dafür sorgen Milchsäurebakterien, die Zucker in Milchsäure umwandeln. Dadurch entsteht ein saures Milieu in der Vagina mit einem pH-Wert von etwa 3,8 – 4,5.
Dieses saure Milieu der Scheide ist für die Vermehrung der meisten anderen Keime ein ungünstiges Umfeld und ist deshalb ein sehr effektiver Schutz gegen die Besiedlung mit schädlichen Bakterien dar. Um das Scheidenmilieu gesund zu erhalten, sollten Sie ausreichend präbiotische Lebensmittel wie Joghurt oder/und fermentierte Nahrungsmittel wie z.B. Sauerkraut oder Kimchi zu sich nehmen. Sie besitzen eine große Anzahl natürlicher Milchsäurebakterien.
♀♂Vorsicht beim Analverkehr
In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung von E. coli Bakterien verursacht. Sie sind vor allem im Darm zu finden. Um eine Übertragung zu vermeiden, sollte beim Geschlechtsverkehr nicht unmittelbar von Anal- zu Vaginalsex gewechselt werden. Es empfielt sich ein Kondom.
♀♂ Richtige Verhütung ist wichtig
Auf chemische Verhütungsmittel wie spermienabtötende Zäpfchen, Gels oder Salben sollte verzichtet werden da sie die Scheidenflora verändern. Auch ein Diaphragma oder die Spirale bergen ein erhöhtes Risiko für Infektionen.
Kondome schützen sowohl vor unerwünschten Krankheitserreger als auch einer unerwünschten Schwangerschaft.
♀♂
Trinken, Trinken, Trinken!
Achten Sie - falls nicht anderweitig empfohlen - auf eine Trinkmenge von 2-3 Litern am Tag So scheiden Sie unerwünschte Bakterien mit dem Harn aus und verhindern die Ausbreitung von Bakterien.

♀Impfung bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten mit Strovac
Die StroVac®-Impfung ist eine Maßnahme zur Prophylaxe (Vorbeugung) und Behandlung wiederkehrender bakterieller Harnweginfekte. Es handelt sich um eine Schutzimpfung, die der Erzeugung einer Immunität und individuellen Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten dient.
Die StroVac-Impfung hat eine sogenannte aktive Immunisierung durch Injektion inaktivierter Keime zur Folge. Nach Kontakt mit den Antigenen der Erreger induziert das Immunsystem die Bildung von Antikörpern durch Lymphozyten, die später zu Gedächtniszellen differenzieren und sowohl im Blut als auch in den Lymphbahnen weiter zirkulieren. Bei einem erneuten Kontakt mit den Antigenen derselben Erreger erfolgt eine schnellere, effiziente Immunantwort.
Die StroVac-Impfung enthält abgetötete Bakterienarten, die am häufigsten für Harnwegsinfekte verantwortlich sind. Eine Impfdosis des Impfstoffes enthält mindestens 109 dieser Keime folgender Art
- 6 verschieden Stämme von Escherichia coli
- Proteus mirabilis
- Morganella morganii
- Enterococcus feacalis
- Klebsiella pneumoniae
ABLAUF
Zuerst erfolgt die Grundimmunisierung mit der StroVac-Impfung dreimal im Abstand von ca. 2 Wochen. Sie gewährleistet einen Schutz von etwa zwölf Monaten. Die Auffrischung erfolgt durch den sogenannten Booster-StroVac nach ungefähr einem Jahr. Die Impfsuspension hat ein Volumen von 0,5 ml und wird in die Muskulatur, meist in den Oberarmmuskel, injiziert.
Nach jeder Impfung können grundsätzlich Nebenwirkungen in Form von allergischen Reaktionen und Impfreaktionen auftreten. Als solche sind gelegentliche Rötungen, Schwellungen, Spannungsgefühle und Schmerzen an der Einstichstelle sowie gelegentliche Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit bekannt. Kinder unter fünf Jahren dürfen nicht mit StroVac geimpft werden.
ANWENDUNG
Die StroVac-Impfung wird bei Personen mit Disposition für Harnweginfekte angewendet.
IHR NUTZEN
Die StroVac-Impfung kann die Häufigkeit von Harnweginfekten reduzieren.
KOSTEN:
Die Grundimmunisierung kostet ca 160 €, die Auffrischung ca. 60 €. Die Verordnung erfolgt über ein Privatrezept. Eine Erstattung der Kosten über die Krankenversicherung erfolgt normalerweise nicht. Individuelle Fragen bezüglich der Kostenübernahme kann Ihnen sonst Ihre Versicherung beantworten.
Bakterien im Sperma /
Urogenitale Infektionen beim Mann

Sex / Geschlechtsverkehr / Analverkehr bei Infekten
Bei sexuell übertragbaren Erkrankungen:
Bei Verdacht auf eine STI zum Schutz der Partner nur geschützter Verkehr / Intimkontakt bis zum sichereren Ausschluss einer STI
Bei nachgewiesener STI:
Zum Schutz der Partner nur geschützter Verkehr / Intimkontakt bis zum sicheren Nachweis einer erfolgreichen Infektsanierung. Kontrolltests machen 6 Wochen nach Ende der Antibiotika Sinn.
Bei sonstiger Harnwegsinfektion:
Zum Selbstschutz des abheilenden Gewebes vor einer erneuten Infektion nur geschützter Verkehr / Intimkontakt mindestens bis zum Ende der Antibiotischen Therapie.

Wichtig bei Analverkehr:
Beim Analverkehr gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko von Harnwegsinfektionen und Vaginitis reduzieren können.
1. Hygiene
Vor dem Analverkehr ist es wichtig, sich gründlich zu waschen, sowohl im Analbereich als auch im genitalen Bereich. Vermeiden Sie den direkten Wechsel vom Anal- zum Vaginalbereich, um die Übertragung von Bakterien zu minimieren.
2. Kondome
Die Verwendung von Kondomen kann nicht nur vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen, sondern auch dazu beitragen, den Kontakt zwischen Anus und Vagina zu reduzieren, was das Risiko von Infektionen verringern kann. Nein!! Nicht mit dem gleichen Kondom vaginal und analen Verkehr haben!!
3. Gleitmittel
Ein angemessenes Gleitmittel kann dazu beitragen, Reibung und Mikroverletzungen zu minimieren, die das Infektionsrisiko erhöhen könnten. Wählen Sie ein wasserbasiertes Gleitmittel, um Kondome nicht zu beschädigen.
Merke!!!!
Nachdem Analverkehr stattgefunden hat vor Vaginal- oder Oralverkehr stets das Kondom wechseln.
Niemals ungeschützten Analverkehr und dann ohne gründlichste Reinigung Oral- oder Vaginalverkehr
Bakterielle Vaginose
Gardnerella vaginalis-Infektionen
♀
Gardnerella vaginalis gehört an sich zur normalen Vaginalflora, d.h., dass es in geringer Anzahl in der Scheide nachweisbar ist.
Manchmal kommt es aus verschiedenen Gründen zu einer Überwucherung einer sogenannten Fehlbesiedlung der Scheide mit Gardnerellen. Das kkan zu Beschwerden mit Schmerzen, Brennen, Schwellung und oft unangenehm riechenden Ausfluss führen.
Man spricht dann auch von einer bakteriellen Vaginose bzw. Aminkolpitis. Häufig ist diese nicht allein durch Gardnerellen sondern auch durch andere Bakterienspezies wie Bacteroides, vergrünende Streptokokken, Prevotellen, und/oder Mykoplasmen bzw. Ureaplasmen bedingt, welche die physiologische Lactobazillus-Scheidenflora, auch Döderöleinflora gennant, überwuchern. Bei nicht rechtzeitiger Behandlung kann die Infektion dann über die Gebärmutter zu den Eileitern aufsteigen und dort durch Infektion einen Eileiterverschluss mit nachfolgender Unfruchtbarkeit herbeiführen.
Wurde bei der Partnerin eine bakterielle Vaginose nachgewiesen, dann macht eine Mitbehandlung des Mannes Sinn.
♂
Beim Mann führt eine Infektion mit Gardnerella vaginalis bisweilen zu heftigen und teilweise übel riechenden Entzündungen und Schwellungen des Vorhautinnenblattes und der Eichel. Das Risiko ist bei Männern enger Vorhaut erhöht.
Die Diagnose der Gardnerelleninfektion erfolgt über eine Abstrichentnahme aus der Scheide bzw von der Vorhaut/Eichel
Die Therapie der bakteriellen Vaginose erfolgt gemäß dem Ergebnis der Austestung des Abstriches auf die jeweilige Antibiotikaempfindlichkeit/Resistenz in der systemischen Gabe von Antibiotika wie Metronidazol, Amoxicillin (plus Clavulansäure) oder Clindamycin. Unterstützt kann dies durch entsprechende Lokalmaßnahmen mit Povidon-Jod haltigen Ovula werden.
Die Gardnerelleninfektion von Vorhaut und Eichel wird normalerweise mit einer alleinigen Lokaltherapie mit Medikamenten, die auch zur Behandlung bei Frauen eingesetzt werden wie zB. mit Vaginose Spray oder Gels. Hier kann Ihnen Ihr Apotheker ein geeignetes Präparat empfehlen.
Infekttherapie und Prophylaxe ohne klassische Antibiotika
Phytotherapie urogenitaler Infektionen
Da die Keimbesiedlung im Urogenitaltrakt und im Sperma oft unbemerkt besteht oder teilweise nur geringe unspezifische Beschwerden macht, , erscheint eine antibiotische Therapie mit den möglichen Nebenwirkungen oft als nicht wünschenswert.
Es gibt in der Literatur etliche phytotherapeutische Ansätze und auch wissenschaftlich untersuchte Substanzen die hier zum Einsatz kommen können.
Ein Beispiel ist Meerrettich Wurzel und Kapuzinerkresse, wie hier an der Uni Freiburg publiziert:
Weitere Informationen zu Phytotherapeutika
Harnansäuerung
Durch die ansäuerung des Harns werden die Bedinungen für Bakterien schlechter
Der optimale pH-Wert des Urins zur Vermeidung von bakteriellen Infektionen liegt im sauren Bereich (pH-Wert 5,5 - 6,5).
Möglichkeiten den Urin anzusäuern finden Sie hier:
Info über die pH-Messung: