Rückbildung nach der Schwangeschaft



Urologie und Schwangerschaftsrückbildung?

Neun Monate lang bereitet sich der Körper während der Schwangerschaft auf die Geburt vor und durchläuft in dieser Zeit zahlreiche Veränderungen. Kein Wunder, dass er auch einige Zeit benötigt, um danach zu seiner ursprünglichen Form zurückzufinden. Besonders der Beckenboden wird besonders gefordert und sollten erfordert nach der Geburt besondere Aufmerksamkeit bekommen.


Viele Patientinnen stellen sich erst Jahre nach der Schwangerschaft mit Inkontinenz vor. Teilweise bestehen wiederkehrende Harnwegsinfekte und Missempfindungen bei sexueller Aktivität.

Mit einer sorgfältigen und ausreichenden Rückbildung könne Sie für die Zukunft ggf. den Urologen vermeiden, denn Sie beugen unter anderem sexuellen Empfindungsstörungen und Inkontinenz vor.



Was ist der Beckenboden?

Wir beschäftigen uns in der Regel recht wenig mit dem beckenboden, so ist es nicht verwunderlich, wenn man keine konkrete Vorstellung hat.

ihm. Meist nehmen wir ihn sogar erst bewusst wahr, wenn er nicht einwandfrei funktioniert. Der Beckenboden ist das Geflecht aus drei Muskelschichten, Bändern und Bindegewebe, das das Becken nach unten verschließt und die Innenseiten der Knochen miteinander verbindet.


Die oberste beziehungsweise innerste Schicht zieht sich vorne vom Schambein bis zum hinteren Steißbein. Sie trägt die Organe und sorgt dafür, dass sie im Bauchraum an Ort und Stelle bleiben. Diese oberste Muskelschicht umschließt außerdem Vagina und Gebärmutterhals. Ein gut durchbluteter und aktiver Beckenboden trägt somit auch zur sexuellen Empfindsamkeit bei.

Die mittlere Schicht verläuft horizontal im vorderen Beckenbereich im vorderen Beckenbereich zu den beiden Sitzbeinhöckern und verbindet die obere mit der unteren Beckenbodenschicht.

Der unterste und somit äußerste Teil der Beckenbodenmuskulatur hat die Form einer liegenden Acht und verläuft wieder von vorne nach hinten. Bei Frauen umschließt der Muskelstrang Vagina, Harnröhre und After. Damit sich Blase und Darm entleeren können, muss sich die Muskulatur entspannen – der Beckenboden ist also auch an der Funktion der Schließmuskeln beteiligt. Den äußersten Teil des Beckenbodens kann man in Form des Dammes auch von außen wahrnehmen.

Der Beckenboden ist außerdem eng mit Bauch- und Rückenmuskulatur verbunden: Eine kräftige Bauchmuskulatur entlastet ihn und federt Belastungen ab, flexible Rückenmuskeln halten das Becken stabil. Im Gegenzug dient der Beckenboden als Basis für die gesamte Rücken- und Bauchmuskulatur und unterstützt damit die Haltung und die Atmung.

Warum sind Rückbildungsübungen nach der Schwangerschaft sinnvoll?


Während der Schwangerschaft wird dem Beckenboden im wahrsten Sinne des Wortes eine weitere tragende Rolle zuteil: Er ist die wichtigste Stütze für Gebärmutter und Baby. Gleichzeitig bereiten Schwangerschaftshormone den Körper auf die Geburt vor und sorgen dafür, dass sich der Beckenboden und die umliegende Muskulatur lockern. Währendder Beckenboden also einerseits an Spannung verliert, ist er andererseits noch stärker gefordert als sonst. Diese Belastung erkennt man dadurch, dass beim Husten, Niesen oder Springen manchmal ein paar Tropfen Urin verloren wird. Das ist auch teiweise nach der Schwangerschaft noch so.  Hier helfen Vorlagen.


Bei der Geburt werden der Beckenboden und die gesamte umliegende Muskulatur schließlich durch den Kopf Deines Babys stark gedehnt und belastet. Dabei kann ein elastischer Beckenboden dazu beitragen, die Geburt zu erleichtern und Verletzungen zu vermeiden. In der Geburtsvorbereitung (zum Beispiel im Rahmen eines Kurses) geht es deshalb unter anderem darum, das Gefühl für den eigenen Beckenboden zu stärken, ohne ihn zu stark zu trainieren.


Nach der Geburt kann es sein, dass sich der Beckenboden zunächst taub anfühlt oder als sei er nach unten geöffnet. Auch ein Druckgefühl auf den Damm ist nichts Ungewöhnliches. Um die beanspruchte Muskelpartie zu kräftigen und wieder zu stabilisieren, sind nach der Schwangerschaft spezielle Rückbildungsübungen notwendig. Dabei steht kein anstrengendes Krafttraining auf dem Programm, vielmehr geht es darum, durch Atemübungen und gezieltes Anspannen die Muskulatur wieder zu aktivieren und so den Beckenboden zu entlasten.


Was gibt es bei der Rückbildung zu beachten?

Zur Rückbildung gehört neben Übungen zur Straffung des Beckenbodens auch die gezielte Stärkung von Brust und Rücken und das Training von Bauch, Beinen und Po.

Mit Atemübungen, bei denen der Beckenboden bewusst an- und wieder entspannt wird, kann teilweise schon im Wochenbett begonnen werden. Die eigentliche Rückbildungsgymnastik sollte sechs bis acht Wochen nach natürlicher Geburt jedoch und nach einem Kaiserschnitt nach acht bis zehn Wochen beginnen.

Übungen, bei denen die geraden Bauchmuskeln gefordert werden, sollten dabei zunächst vermieden werden. Diese sollten erst wieder trainiert werden, wenn sich eine eventuelle Rektusdiastase geschlossen hat. Wird die Bauchpartie zu früh wieder beansprucht, besteht die Gefahr, dass sich der Muskelspalt, der sich durch den wachsenden Babybauch gebildet hat, wieder öffnet. Die Magnetfeldtherapie kann schon recht früh erfolgen.


Maßnahmen zur Rückbildung:


1. Rückbildungskurs

Häufig bieten Hebammen, Geburtshäuser oder private Anbieter wie Fitnessstudios die Kurse an.

Deine Hebammen oder ausgebildete Trainer können feststellen, ob eine Rektusdiastase bereits geschlossen ist. Es ist hier wichtig zu vermitteln wie man den strapazierten Beckenboden bei bestimmten Bewegungsabläufen im Alltag, zum Beispiel beim Aufstehen oder beim Tragen des Babys, schont.

Die Kosten für einen zehnstündigen Rückbildungskurs werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Hierzu sollten Sie bei Ihrer Krankenversicherung nachfragen.


2. Training zur Rückbildung zuhause

Auch wenn ein Rückbildungskurs unbedingt empfohlen wird, um nach der Schwangerschaft wieder sanft in Form zu kommen, ist sinnvoll auch zuhause zu üben. Dazu sind die im Kurs erlernten Übungen hilfreich. Teilweise können auch Tutorials im Internet hilfreich sein.


3. Hilfsmittel für das Beckenbodentraining

Neben Atemübungen mit denen man die Beckenbodenmuskulatur bewusst aktiviert gibt es auch die Möglichkeit, diese mit Hilfsmitteln wie Liebes- oder Vaginalkugeln zu trainieren. Dabei handelt es sich um Silikon- oder Metallkugeln, die sich einfach in die Vagina einführen und an einem Rückholbändchen wieder herausziehen lassen. Im Inneren haben die Kugeln ein weiteres Gewicht, dass bei Bewegung in Schwingung versetzt wird. Viele Frauen nutzen die Kugeln zur Steigerung ihres Lustempfindens – aber auch zur Stärkung des Beckenbodens nach der Geburt sind sie durchaus empfehlenswert. Verschiedenste Ausführungen sind im Handel erhältlich.


4. Magnetfeldtherapie:

Nach der Schwangerschft hilft die Magnetfeldtherapie eine möglicherweise vorhandene Inkontinenz zu lindern oder aber einer Inkontinenz durch eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur vorzubeugen. Auch die Sensibilität des Beckenbodens und das sexuelle Empfinden wird oft positiv beeinflusst.

Weiterhin ist nach der Schwangerschaft auch der Aspekt des Bodyshapings interessant, was von der Magnetfeldtherapie unterstützt wird. In der, für die Rückbildung entscheidende Phase ist oft nicht die Zeit und Energie für Workouts im gewünschten und sinnvollen Umgang.

Da gibt es ja jetzt ein neues Familenmitglied, das verständlicherweise viel Aufmerksamkeit und Energie benötigt!



Wie lange dauert die Rückbildung?

Muskulatur der Bauchdecke und das Bindegewebe, dass während der Schwangerschaft stark gedehnt wurde, benötigt oft mehrere Monate für die Rückbildung.

Der flache Bauch ist von aussen sichtbar und eher ästhetisches Problem.

Wichtiger ist, dass wenn die beanspruchte Beckenbodenmuskulatur nicht ausreichend gekräftigt, kann es auch Monate oder sogar Jahre nach der Geburt noch zu Langzeitfolgen wie Inkontinenz, Rückenschmerzen oder sogar einer Gebärmuttersenkung kommen kann.

Eine deutlich beschleunigtes und intensiveres Training stellt die Magnetfeldtherapie dar.